Einige Bemerkungen zu GEHIRNWELLENSCHWINGUNGEN

Allgemeines

Eine Wellenschwingung lässt sich sowohl als zeitabhängige Änderung als auch als Funktion im Frequenzraum betrachten. So sind beispielsweise Sinusschwingungen relativ „rein“, während Herzfrequenzabläufe abhängig von der Arbeitsweise des Organs und seinen Kontraktionswellen unharmonisch verlaufen. Von einer Schwingung kann daher nur gesprochen werden, wenn die Verluste gering sind und die Abfolge der Schwingungen über einen bestimmten Zeitraum somit relativ ähnlich verläuft.

Als harmonisch kann jede Wellenbewegung bezeichnet werden, deren Verlauf durch eine Sinusfunktion beschrieben werden kann. Unterformen der Sinuswellen sind Dreieckwellen, Viereckwellen oder Sägezahnwellen. Jede dieser Wellenformen-Schwingungen lässt sich durch eine additive Überlagerung (Superposition) von harmonischen Schwingungen unterschiedlicher Frequenz erzeugen. Die nur leicht versetzte Superposition zweier harmonischer Schwingungen nennt man Schwebung.

Schwingungssysteme, bei denen die Energiezufuhr durch ein geeignetes Steuerelement von außen gesteuert wird, führen selbsterregte Schwingungen aus und werden Osziallator genannt. Typischerweise beginnt eine Violinensaite zur schwingen, wenn durch die Bewegung des Bogens eine Haft-/Gleitreibung erzeugt wird. Weitere Beispiele sind das Tönen von Metallstäben oder Platten durch Erschütterungen, die Berührung von zwei Gläsern oder elektronische Taktgeber, die beispielsweise in Synthesizern elektroakustisch Sinus-, Viereck- oder Sägezahn-Schwingungswellen erzeugen.

In unserem menschlichen Alltag kennen wir akustische Schwingungen somit in vielen Aspekten. Schwingungen gibt es jedoch nahezu überall, angefangen bei Atomen, über das Erdmagnetfeld, die Gezeiten und das Klima bis hin zur Funktionsweise von Quartzuhren und unserer Atmung. Auch die Gehirnwellen in unserem Denkorgan sind nichts weiter als elektrische Schwingungen, die die verschiedenen Bereiche des Gehirns mit Reizen und/oder Informationen versorgen aber auch Erinnerungen und Reaktionen abrufen oder „befeuern“.

Die Besonderheiten von Gehirnwellen

Gehirnwellen – bei den NEUROVIBES© sprechen wir ja von Vibrationen oder Vibratioinswellen, aber im Grunde ist samit das Gleiche gemeint – sind die Summe der elektrischen Aktivitäten der Großhirnrinde, die mittels Elektroden an der Kopfhaut gemessen werden können. Durch solche Elektroenzephalografie (EEG) sichtbar gemacht, können sie Aufschluss über den geistigen Zustand eines Menschen geben. Der mysteriöse Begriff „elektrische Aktivitäten der Großhirnrinde“ steht dabei für nichts weiter als synchrone Schwingungen der Aktivität vieler Neuronen, welche sich auch oft über große Teile des Gehirns ausbreiten. Griechischen Buchstaben bezeichnen dabei die Oszillationsfrequenz; dies ist die Periodendauer. Diese reicht von einem Hertz (also einer Schingung pro Sekunde) bei den Alpha-Wellen, bis zu mehreren hundert Hertz im Theta-Bereich. Die Wellen sind dabei ein Taktgeber für das menschliche Gehirn und beeinflussen bzw. kontrollieren Aufmerksamkeit, Wahrnehmung, Erinnerungsformation, Entspannungsphasen und viele weitere geistige Fähigkeiten.

Tatjana Tchumatchenko vom MPI für Hirnforschung in Frankfurt am Main hat gemeinsam mit Claudia Clopath vom Imperial College London vor rund einem Jahrzehnt ein theoretisches Modell entwickelt, welches den Ursprung dieser Schwingungen in neuronalen Netzwerken erklärt. Hemmende Neuronen und elektrische Synapsen spielen dabei die Schlüsselrollen. In der Neurologie ist es ja mittlerweile sogar möglich, Gehirnwellen direkt mithilfe von elektrischen Wechselfeldern zu beeinflussen; im Fachterminus spricht man hier von „transkranieller Magnetstimulation“, wobei „trans“ in Kombination mit „cranium“ in Latein „durch den Schädel hindurch“ meint. Solche Verfahren dienen dazu, bestimmte Hirnareale gezielt zu stimulieren sowie andere zu hemmen und werden u. a. am Universitätsklinikum Dresden zur Behandlung verschiedener neurologischer Krankheiten, darunter Parkinson, eingesetzt.

Und weshalb wird bei unseren NEUROVIBES© die impulsgebende Steuerung von neuronalen Schwingungen in Musik oder eine andere SoundDNA eingebettet? Rainer W. Sauer berichtet: »Als Idee bei der Entwicklung von NEUROVIBES© war von Anfang an die Überlegung gewesen, die unharmonischen Gehirnwellen mit den harmonischen Schwingungen von Instrumentalmusik zu vermischen. (…)«

[Lesen Sie HIER weiter!]