Von DIGITAL MUSICAL SOUNDS (1986) zu NEUROVIBES© (2001 bis heute)

„Unser normales Wachbewusstsein ist nur eine Art von Bewusstsein, während abseits davon, nur durch hauchdünne Schichten voneinander getrennt, alle möglichen Formen von Bewusstsein existieren, die völlig andersartig als das rationale Bewusstsein sind. Keine Betrachtung des Universums in unserem Kopf, die diese anderen Bewusstseinsebenen ignoriert, kann vollständig genannt werden.“ (William James 1896 in „The Will to Believe“)

Viele Menschen halten ihren Körper mit Fitness-Programmen oder verschiedenen Sportarten fit, sie ernähren sich gesund und versuchen achtsam zu leben. Oft wird dabei das Wohlbefinden und die Kondition unserer „grauen Zellen“ vernachlässigt, denn das Gehirn wiegt mit rund 1,5 Kilogramm nur einen Bruchteil unseres Körpergewichts und wird, weil es sozusagen „immer da“ ist, kaum geachtet. Haben wir Kopfschmerzen, nehmen wir Tabletten zur Linderung, wenn wir lernen, pauken wir das Wissen in uns hinein, vergessen wir Dinge oder bei Stress, Überforderung und zeitweiligem Leistungsabfall, wird mit Ginseng oder anderen Nährstoffkombinationen gegengewirkt. Schlafen wir schlecht oder fühlen wir uns unwohl, nutzen wir Medikamente, Alkohol – manche von uns vielleicht sogar Drogen – um die Symptome zu bekämpfen oder abzumildern. Das aber ist kein guter Umgang mit dem wichtigsten Organ unseres Körpers und der Heimat unserer Seele.

Verwaltungstrainer und Zukunftscoach Rainer W. Sauer zeigt seit Jahren in seinen Veranstaltungen wie Gehirn-Management geht, dass dabei auch Selbst-Coaching funktioniert und was man wissen muss, um sein inneres Navigationssystem zu programmieren, damit es am Ende heißt „Sie haben Ihr Ziel erreicht!“. Auf seinem anderen Betätigungsfeld als Musiker und Komponist (mit inzwischen über 40 Albumveröffentlichungen im Elektromusikbereich seit 1980) weiß Sauer, dass es neben der aktiven, persönlichen Hilfe auch Sounds und Klänge gibt, mit denen jedermann und jede Frau das eigene Gehirn nachhaltig beeinflussen und verbessern kann.

Seit 1986 hat er mit seinem Start-Up (… wie man es heute nennen würde …) WAVEPRODUCTIONS© die Grundlagen für NEUROVIBES© entwickelt, mit deren Hilfe sich gezielt bestimmte Bereiche in unserem Denkapparat ansprechen und ausrichten lassen. In den 1990er Jahren waren dies entspannende Kompositionen für sog. MindMachines, die kontrollierte optische und akkustische Reize erzeugen: Digital Musical Sounds nannte er das damals. Das konventionelle System bestand seinerzeit aus einem Steuer­gerät, in dem sich ein kleiner Com­puter befand, einer Brille, die mehrere Leuchtdioden enthielt, sowie einem Kopfhörer. So wurden Lichtmuster auf die Augen projeziert, während dem Gehirn parallel DMS-Tonsignale zugeführt wurden.

Besitzer solcher Meditationsmaschinen beispielsweise von der BrainLight GmbH im bayerischen Goldbach (für die WAVEPRODUCTIONS© tätig war) konnten ihr Oberstübchen über verschiedene Frequenzfolge-Reaktions-Programme für eine Dauer von 15 bis 45 Minuten optischen und akkustischen Signalen aussetzen. Hierbei wird durch den akkustischen Reiz ein bestimmtes Elektrowellenmuster im Gehirn gebildet, das in Summe mit der Lichtreizung zu einer Synchronisation von Gehirnwellen und somit einer Bündelung von Gehirnströmen führt, was u. a. mit Hilfe von Elektro-Enzepha­logrammen (EEG) nachverfolgt werden konnte.

Allerdings waren solche Optionen für Menschen mit Epilepsie undenkbar, die Geräte mit Anschaffungs-Kosten von (nach heutiger Umrechnung) 1.000 bis 3.500 Euro für viele Privatpersonen zudem kaum erschwinglich. Hier entwickelte Rainer W. Sauer in den letzten zwei Jahrzehnten eine Alternative zu seinen Digital Musical Sounds: die NEUROVIBES©. Dabei verzichtete er komplett auf MindMachines (… die optional selbstverständlich trotzdem mitgenutzt werden können …) und setzte auf Künstliche Intelligenz (KI), die Schwingungen in fünf Gehirnwellenbereichen, sozusagen in das Klangerlebnis „einwebt“, wobei mit jedem Wellenmuster bestimmte Arbeitsmodi des Gehirns (u. a. Gemüts-, Bewußtseins­- und Entspannungszustände) verbunden sind:

0,5 – 4 Hertz = Delta-Wellen (= Tiefschlaf ohne Träume, Trance) ||| 4 – 7 Hertz = Tetha-Wellen (= bestimmte Schlafphasen und Meditation) ||| 7 – 13 Hertz = Alpha-Wellen (= ent­spannter Zustand zwischen Wachen und Schlafen) ||| 13 – 40 Hertz = Beta-Wellen (= sind oft mit aktiver Konzentration oder Anspannung verbunden; darüber hinaus sind sie auch im REM-Schlaf nachweisbar) ||| über 40 Hertz = Gamma-Wellen (= ganz normaler Alltagszustand) ||| [Hinweis: Hertz bzw. Hz = Schwingungen pro Sekunde]

1999 setzte Rainer W. Sauer erstmals für Musik- und Radioproduktionen künstlich erzeugte binaurale QUADROUND Klangeffekte ein – entwickelt von seinem Team im Oskar Sala Institut für Klangforschung (OSIK). 2014 überraschte er mit „Augmented Sounds“, Allerweltsgeräuschen, die in Musikwerke eingebettet wurden und das Gehirn anregen – etwas, was man heutzutage als ASMR kennt (= abgekürzt für Autonomous | Sensory | Meridian | Response oder „unabhängige Reaktion des Körpers auf sensorische Reize“) … eine Methode, die mittlerwile in Lizenz weltweit verwendet wird.

2001 veröffentlichte Sauer zur Internationalen Funkausstellung in Berlin erstmals NEUROVIBES© im Radio, die sich die HörerInnen aufzeichnen sollten, um sie später unabhängig von der Ausstrahlung zu nutzen. Zwei Jahre später begann die NEUROVIBES©-Vermarktung über Sauers WAVEPRODUCTIONS©, wobei diese heute nicht mehr einzeln sondern in verschiedenen Album- Sets sowie drei Box-Sets erhältlich sind und zwar als unterschiedlich aufgebaute und strukturierte Musikstücke, die (idealerweise) via Kopfhörer aber auch über Lautsprecher „konsumiert“ werden können und bei Entspannung des Hörers / der Hörerin die gewünschten mentalen Effekte zu erzielen helfen.

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